Die International Union of Marine Insurance (IUMI) hat bei der International Maritime Organisation (IMO) vor kurzem ein Positionspapier zu den Brandschutzvorschriften auf Containerschiffen eingereicht. Durch die sprunghafte Entwicklung der Größe und der Komplexität von Containerschiffen in den vergangenen zwanzig Jahren reichen die Vorschriften der International Convention for the Safety of Life at Sea (SOLAS) nicht mehr aus, um die Sicherheit auf diesen Schiffen zu gewährleisten, kritisiert die IUMI.
In dem Papier wird Folgendes empfohlen:
- Die Schiffe müssen mit Feuerlöschsystemen ausgerüstet sein, die eine Abschottung in Brandabschnitte ermöglichen, so dass der Brand isoliert und seine Ausbreitung verhindert werden kann.
- Die Systeme an Bord müssen die Möglichkeit bieten, die Container zu kühlen und kontrolliert abbrennen zu lassen.
- An Bord muss fortschrittliche Branderkennungstechnik vorhanden sein, damit Brände rasch lokalisiert und entsprechend reagiert werden kann; und
- es müssen bessere Präventionsvorkehrungen getroffen werden, um zu verhindern, dass Frachten falsch bezeichnet werden und ohne ausreichende Warnhinweise und Vorsorgemaßnahmen an Bord gelangen.
Diese Empfehlungen resultieren aus der Tatsache, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Frachtkapazität von Containerschiffen von vier Millionen TEU im Jahr 2000 auf zwanzig Millionen TEU im Jahr 2019 gestiegen ist. In der Zeit zwischen 2000 und 2015 wurden insgesamt 56 Brände mit einem Gesamtschaden von über einer Milliarde Dollar verzeichnet. Das Papier soll im Mai 2020 dem Schiffssicherheitsausschuss der IMO vorgelegt werden.